Anfeindungen am Rande des CSD
Am Samstag, 8. Juni 2024 fand der erste „Christopher Street Day“ (CSD) im Main-Tauber-Kreis statt, um gegen die Diskriminierung und für die Rechte queerer Menschen zu demonstrieren. Der CSD war ein großer Erfolg: Mehr als 200 Menschen kamen auf den Deutschordenplatz in Bad Mergentheim. Dass queeres Leben – gerade im ländlichen Raum – Anfeindungen ausgesetzt ist, machte eine Ansammlung rechtsextremer Jugendlicher am Rande der Versammlung deutlich. Mehrere Jugendliche provozierten mit Fahnen sowie mit Shirts einer einschlägigen Neonazi-Band. Um 19 Uhr war der CSD beendet.
Gegen 23 Uhr war im benachbarten Igersheim wahrzunehmen, wie auf der Straße die Worte „Deutschland, Deutschland, über alles“ gegrölt wurden. Wenige Minuten später flogen zwei rohe Eier an das Balkonfenster eines Kommunalwahlkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen. Ob die Eierwürfe eine gezielte, politisch motivierte Attacke gegen den Kandidaten waren, ist unklar, aber naheliegend.
Wir als Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber haben uns in Absprache mit dem Betroffenen der Eierwürfe entschieden, die Geschehnisse in Bad Mergentheim und Igersheim in die Öffentlichkeit zu tragen. Das Netzwerk verurteilt Einschüchterungsversuche von Rechtsaußen auf das Schärfste und betont: Es ist die Aufgabe aller Demokratinnen und Demokraten, gegen Bedrohungen der extremen Rechten zusammenzustehen. Das Netzwerk ruft auf, entsprechende Bedrohungen zur Anzeige zu bringen.